Ökumene für die Gläubigen
Ich litt und leide als Katholik unter der ablehnenden Ausgrenzung der Evangelischen Kirche. Seit über 40 Jahre sind meine Ehefrau (evangelisch) und ich miteinander verheiratet. Unsere Kinder wurden evangelisch getauft und konfirmiert, heirateten kirchlich. Stets haben wir unseren Kindern auch den röm.-kath. Glauben vermittelt (Kath. Grundschule, freitäglicher Besuch des Gottesdienstes in St. Maria Himmelfahrt, abwechselnde Besuche der Gottesdienste oder Heiligen Messen.
Für mich war es sehr belastend, nicht gemeinsam mit meiner Ehefrau mit meinen Kindern ihr erstes Abendmahl gemeinsam als Christen einnehmen zu dürfen. Das hat mich im christlichen Glauben und in meinen Gefühlen sehr verletzt!
Die nächste Teilabwendung erfolgte nach einer Teilnahme an der örtlichen ökumenischen Eliasprozession, als der neue Weihbischof den gemeinsamen Abschlusssegen verweigerte.
Natürlich ist Glaube nicht beliebig! Aber, 500 Jahre nach Martin Luther und unter Zugrundelegung gemeinsamer christlicher Werte, - mehr gemeinsamer als trennender, spüre ich meine zunehmende Entfremdung von meiner Kirche.
Das es zu schweren Missbrauchsfällen gegen Kinder gekommen ist, ist unstrittig. Jedoch befremdet mich der Umgang meiner Kirche mit dem delinquenten und Persönlichkeitsentwicklungen beeinträchtigenden Verhalten Einzelner.
Nun bin ich gespannt, ob der sich in geistiger Auszeit befindliche Erzbischof nach Köln zurückkehrt oder ein hoffnungsvoller Neuanfang z. B. mit Bischof Georg Bätzing auch für auf dem Abkehrweg befindlichen Brüder und Schwestern hier in Köln gelingt. Auf die zweitgenannte Möglichkeit im Rahmen dann vielfältig vorstellbarer, echter Reformen hoffe ich noch im irdischen Leben. Und für das, was mich danach erwartet, stelle ich mich aufrichtig mit meinem bisherigen Wirken, Leben und meinen Verfehlungen unserem Herrgott. Ich wünsche Ihnen gute Lösungskonzepte und Entscheidungen nach Besinnung und dem Durchdenken des bisher Ungesagten weil Ungehörten!
