Rom muss etwas tun und sich nicht nur über Deutschland wundern
Lieber Papst,
hier in Köln ist es für gläubige Katholiken fast unerträglich geworden. Der Kölner Stadt-Anzeiger (Kölner Zeitung) hetzt fast täglich gegen den Kardinal. "Strafanzeige gegen den Kardinal erhoben" steht dann zum Beispiel auf Seite 1 oder im Internet. Aber das da nicht viel dahinter steckt und jeder jeden anzeigen kann, liest man nicht.
Es ist einfach eine Riesen-Kampagne - im Grunde eines einzigen Journalisten. Nicht jeder Leser des Kölner Stadt-Anzeigers kann das einordnen und hält es für eine neutrale Berichterstattung. Diese Berichterstattung hat in den letzten drei Jahren bereits einen enormen Schaden angerichtet. Die Kirche setzt dem kaum etwas entgegen.
In den Gemeinden ist es sehr ideologisch geworden, an die Kirche werden enorme Ansprüche gestellt, oft auch von Seelsorgern in den Gemeinden. Viele Pfarrer und Seelsorger äußern überall ihren Unmut über die Kirche, im Grunde kritisieren sie ständig ihren eigenen Arbeitgeber. Sie sehen die Lösungen darin, alles zu verwässern und wetteifern darin, alles mal "völlig anders auszulegen".
Ich frage mich: Wie kann man als Arbeitnehmer einen Vertrag mit der Kirche unterschreiben und dann Jahre später im Grunde gegen die Kirche und ihre Glaubenssätze offen angehen? In Köln gehört dieses Verhalten unter den Angestellten zum guten Ton.
Über eine Millionen Menschen in Deutschland arbeiten für die katholische Kirche. Warum lässt die Kirche sich das gefallen? Kein anderer Arbeitgeber würde das tun. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir, das "Fußvolk" all diese Widersprüche ausbaden müssen. Man geht in die Kirche, versucht zu beten und sich weiterzuentwickeln, aber der Pfarrer beschwert sich während der Predigt über die Kirche. Er denkt, dass es das ist was wir hören wollen. Über die Sakramente spricht er nicht. Im glauben stärkt er mich nicht.
Überall hängen ideologische Fahnen - nervig! Die Kirche ist kein Ort der Ideologie - keiner anderen jedenfalls. Ich meine, dass Rom etwas tun muss, sonst geht das hier immer weiter so, auf Kosten der, die noch an der Kirche hängen. Die kirchlichen Arbeitnehmer und Funktionäre sind mit ihren Forderungen so laut, dass viele Gläubigen nicht mehr gehört werden.
Kommentare
am 16. Mär. 2022
um 13:07 Uhr
Die Berichterstattung in Köln ist GUT RECHERSCHIERT !
mit der Berichterstattung bin ich einverstanden und meines nicht, dass sie manipuliert ist, wie es die Vorrednerin meint. Sie scheint voreingenommen.
am 16. Mär. 2022
um 15:18 Uhr
Warum liest man nichts über positive Meinungen oder Argumente?
Recherchiert ist die Berichterstattung schon, aber dort liest man zu selten (wenn überhaupt) über Menschen und Meinungen, die sich beispielsweise mal positiv oder unterstützend über den Kardinal äußern. Diese Menschen und Meinungen gibt es aber überall in Köln. Warum liest man nichts über die? Auffallend ist auch, dass immer nur derselbe Kirchenrechtler Schüller zitiert wird.