Rückmeldung per Post

Diese Rückmeldung erreichte uns per Post von Alice Strehlow aus Odenthal. Der zweite Teil ist als Kommentar eingefügt.
Ich bin eine kritische Katholikin; aber das Wohl meiner Kirche liegt mir am Herzen. Daher möchte ich einige Dinge ansprechen, die zu vielen Diskussionen geführt haben und den Bestand der Kirche gefährden. Zu den angesprochenen Punkten hoffe ich auf nachvollziehbare Entscheidungen und Änderungen.
Hier meine Gedanken:
Zölibat:
Die Pflicht zum Zölibat für Pfarrer sollte abgeschafft und in eine freiwillige Entscheidung umgewandelt werden. Meines Wissens ist es ein Kirchengesetz, das nicht in der Bibel begründet ist. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass es Gottes Wille ist, dass ein Pfarrer ohne Partner leben soll.
Mißbrauch-Skandal:
Bisher kann ich nur feststellen, dass die Kirche vornehmlich darum bemüht ist, Schaden von sich selbst abzuwenden. Dabei sollte es doch höchste Priorität haben, die Betroffenen seelsorgerisch zu unterstützen und sie angemessen zu entschädigen. Je länger die Kirche diese Schritte verzögert, desto mehr verliert sie an Glaubwürdigkeit. Folge sind weitere Kirchenaustritte.
Im Glaubensbekenntnis sprechen wir von der „Heiligen Katholischen Kirche". Wie soll ich an diese Heiligkeit glauben, wenn nicht mit Nachdruck die Straftäter und deren Mithelfer zur Rechenschaft gezogen und aus den Kirchenämtern entfernt werden?
Kardinal Woelki:
Meines Erachtens sollte der Kardinal aus seinem Amt entlassen werden. Er hat alles getan, um die Aufklärung von Mißbräuchen zu verzögern und dabei viel Kirchengeld sinnlos ausgegeben. Er hat jede Glaubwürdigkeit verloren. Auch bei seinen engsten Mitarbeitern findet er keinen Rückhalt mehr. Wie soll so ein Mann noch erfolgreich Kirchenarbeit leisten, wenn die Akzeptanz fehlt?
Umgang mit Geschiedenen usw.:
Es ist ein Unding, geschiedenen Gläubigen die Sakramente zu verweigern und sie von Kirchenämtern zu entbinden. Aufgabe der Kirche sollte es doch sein, diesen Menschen zu helfen und sie in ihrem Glauben zu bestärken. Wie soll das erreicht werden, wenn eine Bestrafung als Lösung gesehen wird? Für mich ist die Seelsorge die Hauptaufgabe der Kirche. Diese Seelsorge kann ich nicht mehr erkennen, da die Kirche hauptsächlich mit Mißständen in ihren Institutionen beschäftigt ist.
Ähnliche Mißachtung durch die Kirche erfahren ebenfalls anders geschlechtlich orientierte Personen. Was können diese Menschen für ihre Neigungen, sind sie nicht ebenfalls Kinder Gottes?

Kommentare

Allgemein:
Einen Ausweg aus der Krise der Kirche sehe ich nur in der Rückbesinnung auf die Glaubenswerte und die damit verbundene Seelsorge. Hierbei ist die Einbeziehung von Frauen eine Möglichkeit, die vielfältig entstandenen Probleme zu bewältigen
(Priesteramt für Frauen). Nur wenn die Seelsorge den gegebenen Verhältnissen angepasst wird, kann Verlorenes wiedergewonnen werden. Dazu gehört auch, die Strukturen und Bestimmungen der Institution Kirche infrage zu stellen und zeitgemäß zu reformieren.