Rückmeldung per Post
Diese Rückmeldung erreichte uns per Post von Karin Przybulka - weitere Teile als Kommentare angefügt.
Hallo, lieber Papst Franziskus, ich, Karin Przybulka, geb. 1943 in Hindenburg/Oberschlesien, heute …… in Polen, möchte gerne mal meinen Frust und Unzufriedenheit mit den Zuständen in der katholischen Kirche zum Ausdruck bringen, damit ich nicht daran ersticke.
Von da, wo ich herkomme, war ein Priester für uns ein halber Heiliger. Als ich 1960 mit meiner Familie nach Deutschland gekommen bin und erfahren habe, was ein Priester verdient, war ich sprachlos. Für mich ist das Priestertum kein Beruf sondern eine Berufung. In meiner Geburtsstadt lebten die Priester von den Almosen, die bei den vielen Messen geopfert wurden, von der armen Bevölkerung nach dem Krieg. Wenn ich höre, dass Kardinal Woelki fast 14.000 EUR im Monat erhält, da sträuben sich mir die Haare. Dann kommt auch noch ein Bettelbrief zu uns, wir sollten doch bitte für die Orgel im Kölner Dom etwas spenden, da dachte ich mir, das könnten doch all die vielen Priester tun, ich weiß nämlich nicht wofür diese solche hohen Beträge brauchen. Ich muss von 14.000 EUR fast 9 Monate lebe.
Zweiter Punkt, angeblich haben wir zu wenig Priester, um in jeder Kirche am Sonntag eine Messe zu halten. Wenn man dann die hl. Messen im Fernsehen aus dem Kölner- oder Petersdom aus Rom sieht, fragt man sich, müssen da bei jeder Messe mehrere Priester zelebrieren? Und in anderen Kirchen gar nicht? Das müsste doch besser organisiert werden, vielleicht würden es Frauen besser verteilen können. In meiner Kirche St. Michael am Brüsseler Platz in Köln findet noch jeden Dienstag um 15:00 Uhr eine Seniorenmesse statt. Blasiussegen oder Aschenkreuz bekamen wir fast 1 Woche später, weil an diesen Feiertagen keine Messe in St. Michael stattfindet.
Dritter Punkt, ich finde die Priester sollten sich mehr der Seelsorge widmen, als mit der Verwaltung. Für die Verwaltung könnte man doch zusätzliches Personal einstellen? Es gibt kaum noch Kinder- oder Jugendgruppen in unserer Pfarrei. Nur unser Seniorenclub funktioniert noch. Unser Seniorenclub besteht schon 52 Jahre. Nach der hl. Messe haben wir uns immer anschließend im Pfarrsaal zum Kaffeetrinken, Erzählen, Vorträge schauen, Spielen usw. getroffen. Leider hat man unseren geliebten Pfarrsaal vermietet, anscheinend braucht die arme Kirche Geld. Nun treffen wir uns im Kaffee, es ist aber nicht so gemütlich, wie im Pfarrsaal und manche Senioren kommen deswegen gar nicht mehr.
Kommentare
am 17. Mär. 2022
um 09:41 Uhr
Teil II des Beitrags
Also wird wieder eine Institution kaputt gemacht.
Ich besuche jeden Montag eine 101-jährige Dame im Heim und sie klagt auch, dass sie im Heim maximal 1 x im Monat eine hl. Messe haben.
Die Menschen in den Heimen würden sich auch sehr freuen, von einem Seelsorger mal besucht zu werden. Der gleichen Meinung ist eine 94-jährige, die ich jeden Mittwoch besuche und eine 91-jährige, für die ich am Freitag einkaufen gehe, anschließend erzählen wir.
Natürlich werde ich in der Woche 2 bis 3 x getestet, es ist auch eine Sicherheit für mich.
Unsere älteren Herrschaften aber freuen sich und sind dankbar für jede Abwechslung in der Coronazeit, weil im Heim dann auch kein Programm stattfindet.
Von einem Priester in Amerika las ich dieser Tage, dass er beim Spenden der Taufe, „wir“ statt „ich“ gesagt hat. Er musste seine Stellung freimachen, angeblich gilt dann diese Taufe nicht und alle Täuflinge von 20 Jahren sollten die Zeremonie nachhallen. Dann frage ich mich, wie verrückt ist denn das? Die Priester, die Kinder missbrauchen, werden versetzt, und schädigen weitere Kinderseelen.
Ich kann es nicht verstehen, wie ein gebildeter, anscheinend intelligenter Mensch, sich an Kindern vergreifen kann und sich nicht schämt, sich vor einem Kind zu entblößen.
Ist das noch eine glaubwürdige, gerechte Kirche? Wo soll man denn die Gerechtigkeit suchen?
am 17. Mär. 2022
um 09:42 Uhr
Teil III des Beitrags
Deswegen fragt man sich auch, wann soll ich noch zur Beichte gehen, ich weiß ja nicht, ob der, der im Beichtstuhl sitzt, schlimmere Sünden hat als ich?
Lieber Papst Franziskus, der nächste Punkt ist der Zölibat, sie lehnen es ab, diesen abzuschaffen, akzeptieren es aber, wenn Priester mit Frauen Kinder zeugen, die Kirche zahlt die Alimente. Das ist doch unehrlich, gelogen, betrogen und Verdummung der Gläubigen. Es wäre doch ehrlicher, die Priester, die möchten, heiraten zu lassen.
Homosexuelle Priester werden auch akzeptiert, aber wenn Homosexuelle – oder lesbische Paare sich in der Kirche segnen lassen wollen, lehnen sie das auch ab.
Zum Glück gibt es Priester, die diesen Menschen den Segen nicht verweigern. Ich selbst bin auch etwas konservativ, inzwischen akzeptiere ich diese Menschen und schließe sie nicht aus.
Gott hat uns so erschaffen und die Welt ändert sich, da muss man auch umdenken und über Reformen nachdenken. Frauen sollte man auch nicht ausschließen, Frauen sind gerechter, ehrlicher, praktischer veranlagt und vielleicht auch charakterstärker, als so mancher Mann.
Trotz Kardinal Woelki, trete ich nicht aus der Kirche aus, weil mein Glaube stark ist und ich spreche mit meinem lieben Gott.
Wenn Kardinal Woelki aber im Erzbistum bleibt, sehe ich schwarz für unsere Kirche, weil sicher noch mehr Gläubige austreten werden.
Vielleicht können Sie Kardinal Woelki in Rom gebrauchen?
am 17. Mär. 2022
um 09:42 Uhr
Teil IV des Beitrags
Beim Synodalen Weg treffen sich auch nur Kleriker, Sie sollten Alle unter’s Volk gehen und hören, was die Gläubigen zu sagen haben.
Nun lieber Papst Franziskus, bin ich endlich froh, mir Alles von der Seele gesprochen zu haben, bin erleichtert.
Ihnen wünsche ich mit dem Heiligen Geist gute Entscheidungen zu treffen und grüße Sie ganz herzlich
Karin Przybulka
Bleiben Sie gesund!!!