Struktur unserer Kirche
Ich bin sehr dankbar für diesen synodalen Prozess, und ich hoffe, dass sich viele beteiligen und gehört bzw. gelesen werden. Ich hoffe darauf, dass nicht zu viele Punkte während der Übersetzung gefiltert werden.
Mein größter Kritikpunkt an der kirchlichen Struktur ist das „Gehorsamsgelübde“. Das Gehorsamsgelübde, das sich durch die ganze Kirchenstruktur zieht, macht unsere Priester und besonders unsere Bischöfe unmündig!
Wir sprechen seit Jahren vom mündigen Christen, zu dem sich immer mehr Menschen entwickeln. Unsere Bischöfe sind dahinter zurückgeblieben, da sie immer zuerst nach „oben schielen“.
Die schlimmen Missbrauchsvergehen wären nicht, in einer solchen Form vertuscht worden, wenn die Bischöfe nicht das Bild einer tollen Diözese aufrechterhalten wollten. Nur ja nichts Negatives nach „oben“ berichten, das zieht sich durch alle Ebenen.
Bei einer Kardinalsvisite vor Jahren in unserer Gemeinde haben sich die Gremienmitglieder vorbereitet, was es gilt an Missständen anzusprechen. Bei der Visitation war von den Meisten (Männern) nur Lobhudelei zu hören, wie toll wir doch seien. Einzig zwei Frauen haben die wahre Situation geschildert und konnten dem Erzbischof das Skript schriftlich mitgeben. Die Männer waren wahrhaft an das „System-Gehorsam“ angepasst.
Solange keiner das Schwarze Schaaf sein will, das Missstände benennt, solange keiner der Bischöfe Ihnen die Wahrheit mitteilt, solange alle zur ein Traumbild unserer Kirche zeichnen, werden keine Veränderungen in der Kirche und keine Veränderungen in der Welt passieren.
Ihr „alten weißen Männer“ seid doch endlich mutig!
Mit den innigsten und besten Wünschen für unsere Kirche
Uschi Lay