Synodaler Weg - einzige Chance für die katholische Kirche in Deutschland

Was wäre die Alternative? Eine katholische Restkirche aus Gegnern des Reformprozesses würde sich auf dem Niveau einer bedeutungslosen Sekte einpendeln. Sie könnte wohl kaum mehr in die Gesellschaft ausstrahlen, als es heute z.B. sehr aktive Bewegungen wie die Zeugen Jehovas tun.
Besonders tragisch wäre das Scheitern des Synodalen Weges auch deshalb, weil davon auszugehen ist, dass auch die evangelische Kirche darunter massiv leiden würde. Denn viele Menschen kennen den Unterschied gar nicht mehr und können daher nicht differenzieren.
Ich befürchte, dass ein Verlust der Stimmen der beiden großen christlichen Kirchen in unserer Gesellschaft eine ernsthafte Gefahr für unsere freiheitlich-demokratische Ordnung mit sich bringen würde. Der Schaden, den die Gegner der Reform mit ihrer weit verbreiteten Verweigerungshaltung jetzt schon angerichtet haben, ist immens. In Teilen ist erkennbar, dass die Reformgegner die freiheitlich-demokratische Ordnung nicht in gleicher Weise wertschätzen. Da eine anti-demokratische und anti-freiheitliche Haltung die Menschenrechte und damit die Grundwerte des Evangeliums in Frage stellt, müsste sich die katholische Kirche an dieser Stelle sehr viel eindeutiger abgrenzen - nicht von einzelnen, aus welchem Grund auch immer fehlgeleiteten Gläubigen - aber von allen, die in irgendeiner Weise Verantwortung in der Kirche tragen bis hinunter zur Basis.

Kommentare

"In Teilen ist erkennbar, dass die Reformgegner die freiheitlich-demokratische Ordnung nicht in gleicher Weise wertschätzen."
Das ist eine unbegründete, unbelegte und in perfider Weise interessengeleitete Unterstellung. Da kann man das Gespräch auch direkt beenden.

Sie schätzen die Situation übrigens vollkommen falsch ein. Von den 22 Millionen Katholiken in Deutschland sind 5 Millionen Zuwanderer. Was die mehrheiltich vom deutschen synodalen Weg halten, haben in der letzten Zeit bereits die Bischöfe aus Polen und Skandinavien zum Ausdruck gebracht. Und auch von freiheitslienbenden und unkonventionellen deutschstämmigen Katholiken, die ihren Glauben ernst nehmen (und zwar den, der im Katechismus steht, und nicht der, den sich deutsche Professoren ausgedacht haben) gibt es mehr als sie sich das so vorstellen.

Und, klar, die Traditionalisten gibt es auch noch. Aber auch die kommen mir zeitgemäßer und moderner vor, als das ZDK, das erreicht hat, dass von 50 neu hinzugekommenen Mitgliedern kein einziges eine Einwanderungsgeschichte hat.

Moderationskommentar

Liebe/r RMP, lieber Breitmaulfrosch, Ihre Beiträge zeigen, wie komplex die Situation ist und dass es gute und schlechte Erfahrungen gibt. Das macht es nicht immer einfach, miteinander zu sprechen. Aus Moderationssicht: Ihnen liegt beide etwas an Kirche. Wäre nicht ein Dialog spannend, welche Ideen Sie haben, wie es voran gehen könnte? Damit (doch) ein Gespräch zustande kommt. Mit herzlichen Grüßen Moderation ed

Sehr geehrter Breitmaulfrosch.
Zu der Klammerbemerkung in Zeile 12-14 haben Sie oben, Zeile 3-5 schon alles gesagt. Was noch zu sagen wäre, sagt der Moderationskommentar.
Nun hoffe ich, dass das Ergebnis dieses Rundgesprächs unser aller Sehrnsucht nach einer heilbringenden Kirche stärkt.
Freundliche Grüße