Verantwortung übernehmen und Dialog
Wer Moral und Wahrheit von anderen, insbesondere von Mitarbeitern fordert, muss diese vorleben. Doch davon ist unsere Kirchenleitung weit entfernt. Missbrauchsfälle dürfen nicht unter den Teppich gekehrt werden und müssen ohne Rücksicht verfolgt werden. Sich rausreden mit Vergesslichkeit ist nur erbärmlich.
Als Religionslehrerin, die aus voller Überzeugung ihr Fach unterrichtet, stehe ich an der Front und muss Rede und Antwort stehen, für Vergehen, die nichts mit meinem gelebten Glauben zu tun haben. Die Haltung des Kölner Erzbischofs, nur katholische Kinder im Religionsunterricht zu unterrichten, geht vollkommen an meiner Realität vorbei. Ich habe allein in meiner Klasse 5 verschiedene Religionen. An unserer Schule sind allein die Hälfte der Kinder Muslime, ein weiteres Viertel haben eine andere Religion. Das ist manchmal nicht einfach, aber der Unterricht ist für uns alle eine große Bereicherung! Der Dialog der Religionen muss unser großes Ziel sein, nur so werden wir in einer multikulturellen Gesellschaft friedlich miteinander leben können. Das sollte für uns Christen doch ein lohnendes Ziel sein!