Alle

Zur "Kirche" gehören alle Getauften und Gefirmten, aber eigentlich all diejenigen, die sich im Laufe ihres Lebens mit Kirche in Berührung kommen. Dass kann sicherlich auch nur punktuell sein - z.B. bei der Beerdigung von Verwandten. Gefahr, hier manchmal auch Menschen zu überfordern, z.B. indem man von "Laien" fast schon unbegrenztes Engagement erwartet.

In der Kirche vermisst man zunehmend ganze Generationen in der Alterklasse U60, insgesamt ist aber ja bereits bei den Älteren bei weitem nicht mehr die Mehrheit vertreten. Insbesondere ist auch auffällig, dass Familien nicht mehr so gut erreicht werden - außerhalb von kirchlichen Kindergärten und auch in der Grundschul ist eine christliche Sozialisation keine Selbstverständlichkeit mehr. Eine wirkliche "Gegenreaktion" im Sinne einer Werbung für positive Elemente vermisst man dennoch weitgehend. Eher ist ein weiterer Rückzug aus der Fläche der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit erkennbar. Dies gilt insbesonder auch mit Blick auf die soziale Durchmischung: Kirchlich gebundenes Christentum ist zwar auch in "bürgerlichen" Kreisen keine Selbstverständlichkeit (mehr); de facto aber noch am ehessten "Kit" bzw. ein "Element" oder vielen einer bestimmten Gruppe des eher wertorientierten, bildungsbürgerlich konservativen, ggf. auch ökologischen Mittelstandes. Neben den sehr offen kirchenkritischen Teilen des Bürgertums vermisst man zunehmend auch breite Teile der "normalen" Bevölkerung.

Ein gemeinsamer Weg bemüht sich darum, in der Breite Menschen zu erreichen. Positive Elemente christlichen Glaubens und kirchlichen Lebens von der Kinder- und Jugendarbeit an zu vermitteln, ohne Menschen zu überfordern.

Selbstbezogenheit der Kirche, Kreisen um sich selbst; selbstauferlegte Einschränkungen und katastrophale Kommunikation - v.a. aber durch Beschränkung auf Nebenkriegsschauplätze wie "Sexualmoral" und "Homosexualität", statt Grundlagen des Glaubens ("Gibt es einen Gott? Wenn ja, was für einen?") positiv zu kommunizieren - verdunkeln den Weg. Ein Kernproblem dürften dabei auch die selbstauferlegten Einschränkungen bei der Gewinnung von geeignetem Personal sein: Zölibat, "Unkündbarkeit" von Klerikern, hierarchische Strukturen stehen einer dynamischen Entwicklung im Wege. Letztgenannter Punkt lässt sich durch das Setzen auf Ehrenamtliche, engagierte "Laien" nicht umgehen, da Professionalisierung im Bereich der Seelsorge durch nichts zu ersetzen. Macht, Weihe und Kompetenz können nicht getrennt werden.