Die Themen 1 bis 3 (Zusammen gehen - Einander zuhören - Frei und offen sprechen) gehören m.E. eng zusammen
Wie sollen wir einen gemeinsamen Weg finden, wenn wir nicht frei und offen sprechen und einander zuhören? Eigentlich müsste die Reihenfolge aber m.E. noch eine andere sein: Zuerst zuhören, aber nicht nur auf die Kakophonie der vielen Aufgeregten, der Selbstdarsteller, der Besserwisser, der sich als Nicht – genug – wertgeschätzt – Empfindenden (selbst, wenn es für all das subjektiv gute Gründe gibt); sondern vor allem auf die Verständigen, die Besonnenen, die Dienenden, d.h., die auf Gott Hörenden, die nicht immer nur zuerst ihre eigenen Interessen wahrnehmen und sich einbilden, dass das auch Gott so sieht. Dann erst, nach reiflicher Überlegung und Abwägung vor Gott (im Gebet) werden nicht mehr nur diejenigen ständig reden, die eigentlich nichts (Fundiertes) zu sagen haben, sondern die, die kurze, wohl überlegte Aussagen treffen. Dann erst sollte ein fruchtbringendes Gespräch „auf Augenhöhe“ zwischen Klerikern und Laien gelingen. Dann gilt eine völlig neue, ursprüngliche Art von „Autorität“: Die Würde jeder einzelnen vor Gott stehenden Person. Keine „Autorität“ qua Amt, aber auch keine aus (möglicherweise berechtigtem) Zorn. Darauf muss hingearbeitet werden, auch mit Hilfe von außerkirchlichen Fachleuten, wie z.B. Mediatoren, da heute das Sich-Zurücknehmen der eigenen Person (das gilt für Kleriker und Laien) wohl leider sehr schwer fällt. – Auch dafür gibt es sicher gute Gründe, weil das Sich-Zurücknehmen zu leicht als Schwäche ausgelegt wird. Dass das nicht mehr passiert, müsste durch klare Regeln für den Diskurs geklärt werden.