Ökumene
Es wird nicht möglich sein, alle Menschen vom christlichen Glauben, oder auch nur alle Christen von einem einheitlichen Glaubensweg zu überzeugen. Das ist keine Schwäche - vielmehr kann ein verständnisvoller Umgang miteinander dazu führen, die eigenen Überzeugungen zu überprüfen und zu vertiefen (oder aber sich eine andere Überzeugung zu bilden). Das ist die Frucht des Pluralismus.
Damit dies gelingt, ist es allerdings erforderlich, dass man überhaupt eigene Überzeugungen hat und den Glauben der eigenen Kirche kennt. Daran fehlt es oft. Viele, die eigentlich Verantwortung für die Glaubensvermittlung tragen, stehen im Dienst der Kirche, weil sie einen Job suchten - nicht weil sie die Überzeugungen gerade dieser Kirche teilen. Deshalb wird (vor allem in den Schulen) nicht mehr katholischer Glaube vermittelt, sondern eine diffuse christliche Lehre. Welche Hilfe, welchen Reichtum gerade das katholische Bekenntnis bietet, bleibt dabei auf der Strecke.
Wunderbar ist die Gemeinschaft mit der Weltkirche. Auch hier ist aber zu befürchten, dass Katholiken aus anderen Ländern in unseren Kirchen und kirchlichen Einrichtungen ihre katholische Heimat nicht finden können.
Man wird in Deutschland überlegen müssen, kirchliche Einrichtungen, die nicht der Glaubensvermittlung dienen (insbesondere im Bereich der Caritas), in ökumenischer Trägerschaft zu führen - dort kann dann auch ein Arbeitsrecht gelten, in dem sich die katholische Lehre nicht wiederspiegelt.