"Zusammen gehen" heißt aber auch Augenhöhe, Transparenz und Wertschätzung
Schön wäre es, wenn sich alle römisch katholischen Christen mit "unserer Kirche" identifizieren könnten, wenn wir gerne Teil dieser Kirche wären und uns nicht permanent rechtfertigen müssten, dass wir "immer noch dabei sind".
Immer öfter wird ein großer Unterschied zwischen "meiner persönlichen Beziehung zu Gott", dem "Gemeindeleben vor Ort" und "der Amtskirche" gemacht. Die Amtskirche hat viel Vertrauen verspielt. Das Ansehen ist nicht besonders positiv. Die letzten Krisen bringen das Fass zum Überlaufen. Bischöfe werden als "alltagsfremd" wahrgenommen, Vorgaben machen Abläufe vor Ort eher komplizierter als dass sie von Nutzen sind. Es fehlt Wertschätzung, Transparenz und der Eindruck einer "dienenden Kirche".
Zusammen gehen? Sehr gerne! Aber bitte wirklich miteinander und nicht so, das einer mit der Kutsche gefahren wird und die anderen "nebenherhecheln" müssen.
Vor Ort sieht es oft anders aus. Allerdings haben sich die Aufgaben von "leitenden Pfarrern" so sehr verändert, dass sie immer weniger Zeit für Seelsorge haben und immer mehr zu Managern werden. Wer soll das auffangen? Warum setzt man für Management keine Manager ein und lässt geweihte Priester Seelsorger sein? Wenn ehrenamtlich Engagierte/Gemeindemitglieder so wichtig für die Kirche vor Ort sind (und dieser Meinung bin ich tatsächlich auch), dann sollten sie aber auch das Vertrauen genießen, als getaufte und damit zum König, Priester und Propheten gesalbte Menschen kompetent Christsein in Kirche gestalten zu dürfen - kompetent und berufen.