Eine lernende Kirche
Dazu gehört zuerst einmal, dass man die Personen achtet und die Aufgaben schätzt. Priestertum ist eine Aufgabe, kein Zustand eines Nietzscheschen Übermenschen. Das „Basta“ von Papst Johannes Paul II. zum Frauenpriestertum war kein Vorbild. Auch nicht Papst Pius IX: „Die Tradition bin ich“. Eine lernende Kirche baut sich aus Personen auf, nicht aus Übermenschen. In einer kleruszentrierten Kirche, die diese Trennung auch noch heiligspricht (das unauslöschliche Merkmal jeden Priesters), kann man nicht lernen, man kann nur gehorchen oder gehen.
Als Jugendlicher lernte ich: „Ich grüße Jesus in jedem Priester.“ Heute weiß ich: Ich begegne Jesus in jedem Armen und Ausgegrenzten, in jedem Einsamen und Kranken. Gott selbst wurde nicht Kleriker sondern Mensch, ein Kind, „in Windeln gewickelt“ wie alle anderen Kinder auch, es sei denn, sie haben nicht einmal Windeln.