Gegenseitiges Vertrauen
Die Kirchenverwaltung, so ist mir schon vor vielen Jahren wörtlich beschrieben worden, ist eine Verwaltung wie jede andere auch. In meiner eigenen langjährigen Verwaltungstätigkeit haben alle zwei Wochen Treffen der Verwaltungsspitze zum Informationsaustausch stattgefunden. Vergleichbar dürfte ein Informationsfluss auch in den Bistümern zwischen Kardinal bzw. Erzbischof oder Bischof, Weihbischöfen, Generalvikar erfolgen. Selbst in Rom finden derartige Treffen statt, die dem Informationsaustausch dienen. Das war jedenfalls kürzlich der Tagespresse zu entnehmen mit der Frage, ob seinerzeit Papst Benedikt an einem bestimmten Verwaltungstreffen teilgenommen hat oder nicht. Bei auch in der Diözese Köln unterstellten derartigen Treffen und Dienstbesprechungen unter Teilnahme von Kardinal, Weihbischöfen und Generalvikar etc. ist es für mich in keiner Weise nachvollziehbar, dass Kardinal Woelki von den in seinem Verantwortungsbereich geschehenen Missbrauchsfällen nichts erfahren und gewusst hat. Diesen Eindruck ändern auch nicht mit gezielter Fragestellung in Auftrag gegebene Gutachten, deren Verfasser mit sechsstelligen Beträgen honoriert worden sind.