Das Forum Weltsynode Köln ist ein guter Ansatz
Die Kirche tut sich nicht immer leicht mit dialogischen Medien wie dem Internet. Dafür gibt es gute Gründe. Denn aller Netiquette zum Trotz wurden und werden im Internet die Grenzen der Freiheit nicht selten überschritten. Die Grenzen der Freiheit werden dort überschritten, wo die gebotene Gottes- und Nächstenliebe nicht beachtet wird. Wo sie beachtet wird, bedarf es allerdings keiner weiteren Netiquette.
Es schmerzt, wenn Theologen die Bibel für wissenschaftlich überholt darstellen. Insbesondere im Bereich der Moraltheologie und Ethik treibt moderne Theologie zuweilen seltsame Blüten. Es ist schade, dass das Portal katholisch.de vor allem solchen Stimmen Raum gibt, während es sich gleichzeitig scheut, diese Thesen in einem Forum kritisch zu diskutieren. Da erscheint dann der Synodale Weg eine inszenierte Veranstaltung zu sein, die keinen Widerspruch duldet.
Es ist wahr, dass es sich lohnt, die Bibel in ihrer Ganzheit als Gottes Wort zu verstehen, immer wieder von vorne zu lesen und darin zu entdecken, wie die Grundwahrheiten über die Schöpfung und den Menschen in seiner einen Würde und Vielfalt der Geschlechter ewig aktuell geblieben sind. Auch morgen wird es besondere Lebenslagen geben, die den biblischen Autoren im Grunde schon bekannt waren, und für es im Prinzip keine andere Lösung gibt als in Gottes- und Nächstenliebe. Die Bibel bleibt daher ein zuverlässiger Spiegel der göttlichen Weisheit für die Schönheit der Schöpfung und die Grundprobleme dieser Welt.
Theologen sind eingeladen, Glaube und Vernunft, Offenbarung und Naturrecht immer wieder in den Dialog zu bringen und nicht gegeneinander auszuspielen. Theologen sollten daher nicht nur von der Bibel inspiriert sein, sondern ihre Grundgedanken auch in den akademischen Diskurs einbringen.
Das Forum Weltsynode Köln scheint ein guter Ansatz zu sein, darüber einmal frei und offen zu sprechen.