Frei und offen
Dialog meint eigentlich das Gespräch zwischen zwei Menschen. Ganz frei und offen spreche ich in der Beichte. Da führt mich der Glaube dazu, im Priester einen anderen Christus zu sehen, dem ich meine Fehler anvertraue, um Vergebung durch die Gnade zu erlangen. Es gibt genug Fehler des Stolzes, der Sinnlichkeit oder der Bequemlichkeit, des fehlenden Glaubens, der defizitären Liebe und der mangelnden Hoffnung, damit Vergebung möglich wird. Diese Art der Offenheit und Ehrlichkeit gehört aber nicht an die Öffentlichkeit.
Ein Klima des Vertrauens finde ich unter Engagierten, von denen ich weiß, dass sie für die Kirche und für Jesus aktiv sein wollen.
Ehrlichkeit bedeutet für mich nicht (wie Nietzsche das wohl verstanden hat), jeden Trieb, jede subjektive Miss-Stimmung oder jede Empfindlichkeit im kirchlichen Raum zur Sprache zu bringen. Sonst wird aus einem Pfurz schnell ein Donnerschlag, der die Atmosphäre des Vertrauens und das Ambiente in der Kirche vergiftet.