Relilehrer augepasst mit zu offener Rede?!
Darf ich mich hier trauen? Gerade als Relilehrer - oder muss ich wieder um meine Missio fürchten?
Vor 12 Jahren hatte ich in unserem Gemeindeblatt einen Artikel geschrieben: Wohin geht die Kirche (gesamt und vor Ort)? Ich hatte darin geschrieben, dass man die Themen Zölibat, Frauen, Moral usw. in unserer Kirche nicht ignorieren dürfe und wenigstens diskutieren müsse. (Noch nicht einmal hatte ich eine Abschaffung des Zölibats gefordert.) Wahrscheinlich auch aufgrund von anderen Querelen mit unserem damaligen Pfarrer wurde mir dann per Brief mitgeteilt, dass man Zweifel an meiner Eignung als Religionslehrer hätte. (Der Brief ist mir wirklich in die Suppe gefallen.) Das folgende Gespräch in der Schulabteilung verlief fair und ich konnte deutlich machen, dass ich "katholisch" bin. Im abschließenden Brief des damaligen (geweihten) Leiters wurde ich allerdings als unzuverlässig beschimpft und mir mitgeteilt, dass ich bei weiteren ähnlichen Äußerungen mit der Aberkennung der Missio rechnen müsse. Bis heute lastet dieses auf meinem Engagement in unserer Kirche (in Gemeinde/PGR und Schule), kommt da noch mal ein Brief, weil ich irgendetwas gesagt habe, dass jemandem nicht gefällt?!
Was umso frustrierender ist: Diejenigen, die wollten, dass "man gegen mich vorgeht", haben selber die Akte "Brüder im Nebel" geführt oder haben in den letzten Jahren mit ihrem Umgang mit den Missbrauchsopfern und Gutachten unserer Kirche schwersten Schaden zugefügt. (Das muss ich als Relilehrer und Vater klar und bitter festhalten.)
- Oder habe ich jetzt zu offen und frei gesprochen?
Ich erwarte, dass sich ein solches einschüchterndes Verhalten, das ich -ausgeübt durch die klerikale Leitung unseres Bistums, nicht durch die Fachabteilung- erleben musste, nicht wiederholt, und dass entsprechende Aktenvorgänge gelöscht (und vielleicht vorher sogar analysiert) werden.
Unter meinen Reli-KollegInnen, mit meinen SchülerInnen und innerhalb unseres PGRs erlebe ich eine offene Rede, zum Glück! Ich hoffe daher, dass sich dies auch in die irdischen Machtzentralen unserer Kirche herumspricht.
Kommentare
am 18. Feb. 2022
um 14:36 Uhr
Behalten Sie Ihren Mut!
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