Sprechen ist nicht gleich Dialog
Das Thema 3 nennt sich „frei und offen sprechen“ und wird gleich in der ersten Einleitungsfrage mit „offenem und ehrlichem Dialog“ konkretisiert. Gesprochen wird viel in der Kirche und in den Gremien. Das ist aber noch lange und auch ganz selten ein Dialog. Beim Dialog geht es nicht darum, sich durchzusetzen, „seine Punkte zu machen“, rhetorisch zu brillieren und mit der eigenen Meinung zu „gewinnen“, sondern um einen Gewinn für alle Beteiligten durch neue Einsichten und Erkenntnisse in einem kreativen Feld. Hieran fehlt es allzu oft, da ich in 8 Jahren PGR-Arbeit immer weniger den Eindruck habe, dass sich Hauptamtliche auf einen echten Dialog einlassen will; ganz zu Schweigen von Beteiligung und Partizipation.
Ohne Bereitschaft zum Dialog, zur gemeinsamen Arbeit zwischen Hauptamtlichen und sog. Laien ist kein Dialog möglich; diese Bereitschaft müsste vorhanden sein oder andernfalls ehrlich kommuniziert werden, dann nun nur reden will. Dann wüsste jeder, woran er ist.
Konflikte werden nicht offen angesprochen und aufgearbeitet, sondern eher verschwiegen und andere, „bequemere“ Mitstreiter gesucht. Die vermeintlich Unbequemen wenden sich enttäuscht und gefrustet von der Kirche ab.