Unterschiedliche Wahrnehmung
Wenn ich diese Beiträge hier lese, denke ich, dass ich die letzten 30 Jahre in einer völlig anderen Kirche verbracht habe als alle diese Schreiber. Mir hat noch niemals in meinem Leben ein Priester etwas vorgeschrieben. Ich hatte noch nie Angst, meine Meinung zu sagen (auch wenn ich von den meist "reformorientierten" Pastoralreferenten dafür gelegentlich schräg angesehen wurde). Und auch kirchenkritische Gläubige und hauptamtliche Mitarbeiter haben ihre Ansichten frei gesagt.
Allerdings ist es eben auch eine Frage, ob man in und durch die Kirche Geld verdient oder nicht. Ein bezahlter Angestellter sollte schon mit der Linie seines Arbeitgebers einverstanden sein, oder sich eben einen anderen Job suchen. Und die Linie des Arbeitgekbers katholische Kirche ist nachzulesen: im Katechismus der katholischen Kirche. Darauf haben die Gläubigen, die vielleicht nicht viel sagen, aber schlicht katholisch sein möchten, auch einen Anspruch. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass von den 22 Millionen Katholiken in Deutschland schon 5 Millionen eine Einwanderungsgeschichte haben, mit wachsender Tendenz. Die schreiben hier leider nicht mit und haben vermutlich den Eindruck, in ihrem Glauben nicht ernst genommen zu werden. In deren Gottesdiensten (die "Ausländischen Gemeinden" ...) gibt es übrigens viele Kinder und Jugendliche.
Deshalb meine ich: Die Kirchensteuer sollte abgeschafft werden. Sowohl die hohen Gehälter für Priester und Mitarbeiter des Generalvikariats als auch das Heer von bezahlten Hauptamtlichen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr kontraproduktiv ausgewirkt.