Dass die Menschen Gott begegnen können

Die Zukunft der Kirche liegt in der gemeinsamen Feier der Sakramente, insbesondere in der Feier der Eucharistie. Wie Kardinal Marx in seiner Predigt anlässlich der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda mit Hinweis auf Jürgen Habermas gesagt hat: solange Gottesdienst gefeiert wird, bleibt die Kirche wirksam, sie bleibt "ein Stachel im Fleisch der modernen Welt, die meint, alles erledigt zu haben."
Ich wünsche mir eine Kirche, die die Priorität des Gottesdienstes wieder entdeckt. Dabei ist es nicht so wichtig, ob am Anfang nur wenige Menschen kommen. Wir dürfen die Zuversicht haben, dass nur die Anbetung und der Kult attraktiv sein können, weil diese Dinge den wichtigsten Schatz sind, die die Kirche der modernen Welt anbieten kann. Dazu helfen natürlich die vielen großartigen Initiativen, die das Gemeindeleben in Deutschland auszeichnen und den Gottesdienst in deutschen Pfarreien so schön machen (klasse Organist*innen und Chöre, gut organisierte Messdiener*innen-Gruppe). Es kann aber durchaus passieren, dass wir viel zu viel auf diese menschlichen Anstrengungen bauen und dabei vergessen, dass das Allerwichtigste die Anbetung ist. Deswegen würde ich folgende Frage vorschlagen, wenn es darum geht, eine Veränderung im Kult einzuführen: Können die Menschen dadurch besser beten? Dies sollte der Prüfstein einer jeden Initiative in der Kirche sein.