Gottesdienste
Viele Menschen, auch Gottesdienstbesucher, wissen nicht oder zu wenig, welche Gebet oder Antworten gemeinsam gesprochen werden. Deshalb sollten die Schulkinder und Jugendlichen (Schulgottesdienste) intensiver an die Liturgie herangeführt werden, aber auch die Erwachsenen brauchen immer wieder Hinweise und Ermutigung, mitzubeten und -zusingen. -
Wenn manche Priester Grundgebete verändern (z. B. "Herr, gib ihnen das ewige Leben" anstatt "... die ewige Ruhe") bringt das nur Verwirrung und die Gläubigen wissen am Ende nicht mehr, wie die Antwort lautet; Folge: sie schweigen. Eigenmächtige Veränderungen der Texte des Messbuches bringen keine Vielfalt sondern gefährden die Einheit, die sich gerade auch in der Liturgie zeigt. Wenn die Fürbitten aus Jahrzehnte alten Büchern abgelesen werden - wo Aktualität und persönliche Formulierungskünste gefragt sind - im Hochgebet aber sinnentstellende Veränderungen vorgenommen werden, stimmt die Einstellung des Zelebranten nicht. Er hat seinen Auftrag von der Kirche empfangen und er kann seinen Dienst nur in inhaltlicher Übereinstimmung mit der Kirche ausüben. ---
Gebets- und Andachtsformen außer der Eucharistiefeier sollten gefördert werden. In Kirchen (ob Pfarreien oder Filialen), in denen nicht mehr täglich die hl. Messe gefeiert werden kann, sollte jeden Tag oder wenigstens mehrmals in der Woche ein Gottesdienst angeboten werden. Laudes, Vesper oder Komplet, Maiandacht, Rosenkranz, Kreuzwegandacht, Angelus oder auch "neue" Formen wie Taizé-Gebet oder meditatives Gebet. Von den Seelsorgern angeleitet und begleitet, können hier auch Laien dafür sorgen, dass die Kirchen Orte des Gotteslobes bleiben, auch wenn kein Priester mehr vor Ort wohnt. Die Gläubigen zur Teilnahme an diesen Feiern zu motivieren, ist sicher nicht immer einfach und braucht Geduld, ist aber sicher lohnenswert, denn der Glaube wird nicht zuletzt durch die öffentliche Liturgie sichtbar. Auch ein lebendiges Gebetsleben in jeder Kirche gehört zur Missionierung.