Innige Eucharistiefeier – alltagstauglicher Zugang

Seit kurz nach meinem Schulabschluss, fast 15 Jahre schon, nehme ich im vollen Rahmen des Möglichen täglich an der Eucharistiefeier teil, selbst dann, wenn ich an einem Tag aus irgendeinem Grund zusätzlich an einer Wort-Gottes-Feier teilnehme. Ich verstehe, dass das in dieser Form vielleicht nicht der Ruf aller Gläubigen ist, aber er steht in Kontinuität zum Weg der Heiligung, den uns, allen Gläubigen, die Kirche vorschlägt. Es macht bei der Eucharistiefeier nach meiner Erfahrung einen großen Unterschied, wie viel Hingabe, Innigkeit, Gespür für liturgische Schönheit und Ausdruck und auch Beachtung der Rubriken der Vorsteher mitbringt – den Unterschied zwischen einer in Treue trotz allem durchgetragenen Entscheidung, der die äußere Erbauung völlig fehlt, und einer tiefen, ganzheitlich erquickenden Erfahrung.

Während in den großen Städten zumindest eingeschränkt eine Wahlmöglichkeit besteht, wo ich an der Eucharistiefeier teilnehme, ist dies am Land fast völlig unmöglich. Hier stellt sich darüber hinaus die Frage:

Wie steht es um die Sorge für das gemeinsame Haus, wenn ich teilweise täglich 20 bis 50 Kilometer fahren muss? Wie um die Effizienz der Nutzung der mir zur Verfügung stehenden Zeit? Wie kann mit kleinen Kindern beiden Ehepartnern die tägliche Teilnahme an der Eucharistiefeier ermöglicht werden, wenn alle Feiern im weiten Umkreis zur etwa gleichen Zeit stattfinden und weite Wege zu überwinden sind?

Im Kontext dieser drei Fragen und zudem der Differenz zwischen meiner eigenen, gewachsenen eucharistischen Frömmigkeit und der, die manche Priester zeigen, drängt sich für mich die Frage auf:

Angenommen, es gibt in dieser Situation im Kreis einiger Personen, die eine ähnliche Sehnsucht haben, einen verheirateten Mann, der entsprechend ausgebildet und willens ist: Warum kann nicht der Bischof ihn ausnahmsweise zum Priester weihen, sodass er Diener der Freude der Gläubigen um ihn herum sein kann, indem sie unter seinem Vorsitz und unter hoher Achtung für die Bedeutung des Weiheamts alltagstauglich und innig Eucharistie feiern können?