Unterschiedliche Formen des Gebets und des Gottesdienstes

In der Kirche gibt es einen reichen und vielfältigen Schatz an Gottesdienst- und Gebetsformen; sakramentale und nichtsakramentale. Unbestritten ist die sonntägliche Eucharistiefeier der Höhepunkt des gemeinsamen Glaubenslebens. Die sakramentale Gegenwart Jesu ist unersetzlich; die Einbindung des Priesters in eine Tradition der Amtsweitergabe seit der Zeit der Apostel ist ein einmaliges und eindrucksvolles Zeugnis des fortwährenden Wachstums der Kirche.

Aber es ist nicht einzige Form. Es wäre so viel mehr möglich, von der Wort-Gottesfeier über das Stundengebet bis hin zu Taizé-Gebeten oder frei gestalteten Feiern unter Einbeziehung von Gesang, Tanz und anderen Gestaltungselementen.

Warum fokussiert sich die Diskussion so sehr darauf, welche Mitwirkungsmöglichkeiten Laien (und damit auch Frauen) in der Sonntagsmesse haben? Warum werden nicht z.B. freitags abends kreative und zeitgemäße Gottesdienste angeboten, die dann auch von haupt- oder ehrenamtlichen Laien frei gestaltet werden können? Gerade für Fernstehende oder Menschen, die andere Formen von Christsein kennenlernen möchten, ist das doch ein viel attraktiverer Termin als der Sonntag Vormittag, an dem die meisten Zeitgenossen, zumal in den Großstädten, doch lieber ausschlafen.

Ich wünsche mir von den Laien, vor allem den hauptamtlich tätigen, mehr Mut, Krativität, Eigeninitiative und die Bereitschaft, solche neuen Formen mit Rückgrat und langem Atem zu erproben und Erfolg oder Misserfolg dann auch selbst zu verantworten.