Welche Schritte sind zu unternehmen?
Die zu ergreifenden Schritte sind eine stärkere Beteiligung der Gläubigen an Aktivitäten, durch den Priester, der den Gläubigen mehr Raum lassen sollte, um die Mitverantwortung zu erleichtern. In Italien und auch bei uns als Italienische Katholische Mission in Köln haben wir viele Freiwillige, angefangen bei Jugendlichen, Müttern und Vätern, Großeltern und Menschen, die sich in den Dienst der Kirche stellen wollen. In Deutschland gibt es leider nicht so viel Ehrenamt in der Kirche, da der Katechet oder die Pastoralhilfe studieren müssen. Es ist sicherlich wichtig, eine angemessene Vorbereitung zu haben, aber es wäre schön, auch anderen Menschen, die Möglichkeit zu geben, Aufgaben auszuüben. Im Allgemeinen sollten man keine Trennung zwischen Geistlichen und Gläubigen schaffen, da wir alle das gleiche Ziel haben und wir alle evangelisieren sollen, unabhängig von unserer Berufung. In diesem Zusammenhang sollte die Frage des obligatorischen Zölibat für Priester überprüft werden, da es nicht im Evangelium steht. Die Aposteln waren auch verheiratet und wurden von Jesus auserwählt. Es wäre ratsam, den Priestern freie Wahl zu lassen und die Möglichkeit zu geben, auch zu heiraten. Auch dies würde dazu beitragen, keine klare Trennung zwischen Klerus und Gläubigen zu haben, im Gegenteil, der Priester würde sich der Probleme, mit denen die Gläubigen leben, noch mehr bewusst sein, weil er sie selbst erlebt. Angesichts der vor vielen Jahren undenkbaren Emanzipation der Frau und des Bewusstseins um die gleichen Rechte von Männern und Frauen und damit einer aktiveren Teilhabe von Frauen an der Gesellschaft, sollte die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass auch Frauen Priesterinnen oder Diakonissen werden können. Warum kann eine Frau nicht anstreben, Papst zu werden? Warum sind alle wichtigen Rollen in der Kirche ausschließlich Männern vorbehalten? Wir sind alle gleich in den Augen Gottes und es ist richtig, dass auch Frauen konkreter in der Kirche mitwirken können. Dies würde auch dazu beitragen, dass sich mehr Menschen mit der Kirche identifizieren und sich wirklich als Teil von ihr fühlen und nicht nur als Zuschauer. Wir befinden uns in einer Situation, in der es immer weniger Geweihte gibt und eine Zukunft mit immer weniger Priestern oder gar Nonnen. Wir müssen bereit sein, uns diesem Problem zu stellen, und deshalb müssen wir auch den Begriff des Klerikalismus überwinden, der die Kirche immer charakterisiert hat.