Willkommenskultur etablieren

Unsere Gemeinden müssen offener für die Menschen werden. Ich bin Mitte 30 und höre inzwischen immer wieder von Freunden, die aufgrund von Job oder Partnerschaft umziehen, dass sie keinen Zugang zu den Gemeinden ihrer neuen Wohnorte finden.
Sie haben meist das Gefühl, dass es da feste Zirkel von Menschen gibt und neue Leute, die nur sehr schwer reinkommen. Selbst wenn man versucht, nach der Sonntagsmesse mit anderen ins Gespräch zu kommen, schafft man es meist nicht.
Ebenfalls berichten die meisten von leicht negativen Reaktionen, wenn sie als junge Familien mit kleinen Kindern in die Messe gehen, weil sich viele Herrschaften davon gestört fühlen - das würde zwar niemand laut sagen, aber die Blicke der Menschen sprechen doch Bände.
Corona hat die kaum vorhandene Offenheit leider weiter verschlechtert. Das beste Beispiel erzählte mir eine Freundin, die als Lehrerin arbeitet und mit ihrem Mann in ein kleines Dorf gezogen ist. Als Corona ausbrach, musste man sich (als es wieder Messen gab) für die Sonntagsmesse immer bis Donnerstag im Pfarrbüro anmelden - dies war aber weder per Email noch per Anrufbeantworter möglich, sondern nur telefonisch zu den Öffnungszeiten im Pfarrbüro, zu denen sie selbst in der Schule arbeitete. Auf ihre Frage, ob man sie dann einfach schon für alle Sonntage anmelden könne, wurde ihr gesagt, dass das nicht möglich sei und sie jede Woche wieder anrufen müsse.
Sie hat das oft nicht geschafft und ist dann weite Strecken gefahren, um woanders in die Messe zu gehen.

Das muss sich ändern! Unsere Gemeinden müssen Orte sein, die für alle offen sind und wo sich auch neue Leute wohlfühlen können!