Wo ist unser Freude
Wo erleben Sie, dass Gebet und Gottesdienst das kirchliche Miteinander bereichern und prägen?
Gründonnerstag, nach dem Gottesdienst, in der kleinen Kapelle wo das Allerheiligste ausgesetzt ist. Kurze Gebetsimpulse gesprochen werden. Stille herrscht, ein wenig Mystik entsteht. Platz ist für das eigene Gebet und die eigenen Gedanken und zwischendurch jemand anstimmt "Bleibet hier und wachet mit mir".
Mich stärkt eine Predigt, die mich fordert. Die mir erklärt, was Gottes Wort in meinem Leben hier und jetzt bedeutet. Was Jesus mir zuspricht und was seine Erwartungshaltung an mich ist. Ich möchte keine weichgespülten Gedanken serviert bekommen.
Ich vermisse die "Party" in der Kirche. Gottesdienste mir Leidenschaft und Hingabe. Wir leiern unsere Gebet und Lieder herunter und achten nicht mehr auf das, was wir da von uns geben. Wenn ich in meiner Kirche das Geraune beim Glaubensbekenntnis höre, das ist traurig. "Ich glaube" sollte ab und an auch mal ein Freudenschrei sein, gerade wenn ich mit meinen geistlichen Geschwistern zusammen bin.
Unsere Lieder sind zum Teil über 500 Jahre alt. Die sprechen überhaupt nicht meine Sprache. Wie sollen die dann meinen Glauben widerspiegeln und mein Herz zu Gott erheben? Selbst die "neuen geistlichen Lieder" sind ja schon wieder über eine Generation alt.