Der Aufträge sind viele, nicht nur einer
Es gilt, mein Leben in seiner Gesamtheit als Christ*in zu begreifen. In Liturgia, Martyria, Diakonia und Koinonia.
Die Kirche sollte offen sein für die unterschiedlichsten Begabungen - wie sie es zum Teil ja auch ist.
Sie sollte aber auch offen sein gegenüber verschiedenen Lebensentwürfen - und sich ganz heraushalten aus partnerschaftlichen Fragen. Wie schräg ist die Einrichtung der Annullierung von Ehen? Wie furchtbar das Geschnüffel der Ehegerichte der Kirche? Warum kann die kath. Kirche nicht vorgehen wie andere Kirchen auch?
Es ist durchaus möglich, dass z.B. Ehen scheitern. Man kann dann aber doch nicht so tun, als habe es diese Ehen nicht gegeben! Warum kann man nicht einfach sagen: Ja, es ist schade, wenn es nicht klappt, Du wirst aber nicht ausgestoßen, wenn Du eine neue Beziehung hast? Selbst für die orthodoxen Kirchen (die diese Annullierung nicht kennen) ist es kein Problem, eine neue Partnerschaft zu segnen. Um wieviel besser und ehrlicher ist dieser Weg gegenüber einer Annullierung? Das ist ein großes Ärgernis. Das merkt man erst recht, wenn man/frau damit einmal zu tun hatte.
Jesu Aufträge anzunehmen bedeutet für mich vor allem auf die zuzugehen, die am Rand der Gesellschaft sind. Das gibt es in der Tat in unserer Kirche - vor allem aber professionalisiert, d.h. an Profis delegiert und damit ausserhalb der eigenen Verantwortung.