Gemeinsames Priestertum aller Getauften und Gefirmten

Alle sind, wie das 2. Vatikanische Konzil sagt, „vom Herrn selbst durch Taufe und Firmung“ (Lumen Gentium Nr. 33) zum Aufbau von Kirche und Welt berufen. Es gibt ein gemeinsames Priestertum aller Gläubigen. Laien sollten nicht nur als passive und zu versorgende Glieder der Kirche angesehen werden. Alle Getauften sind Träger der kirchlichen Sendung.
Das geltende Kirchenrecht (CIC von 1983) spiegelt das gewachsene Bewusstsein für die Stellung der Laien unter anderem dadurch wider, dass in einem eigenen Katalog die Pflichten und Rechte der Laien benannt werden (cc. 224-231 CIC). Die Bischofssynode hat sich 1987 mit der Berufung und Sendung der Laien in Kirche und Welt befasst. Im Anschluss daran hat Papst Johannes Paul II. ein eigenes Apostolisches Schreiben zu diesem Thema veröffentlicht („Christifideles laici“, 1988).
Gleichwohl ist weiterhin eine „priesterzentrierte Glaubensverkündigung“ festzustellen. Dem sollte Kirche mit ihren hauptamtlichen Kräften entgegenwirken und die sog. „Laien“, die oftmals „Profis“ sind stärken und mehr durch Bereitstellung von unterstützenden Mitteln fördern. Priester bekommen immer die Vollausstattung der Folgedienste. Nicht Geweihte bekommen deutlich weniger Unterstützung und müssen Verwaltungsaufgaben selbst erledigen- nach/neben ihrem Beruf, was zu viel Zeit kostet. Hier muss Kirche mehr ermöglichen!
Kirche braucht ein waches Auge und gute Ohren, um die Bedürfnisse der Nichtgeweihten wahrzunehmen und nicht nur im eigenen Saft zu schmoren und um sich selbst zu drehen. Und es braucht Zeit und Empathie sowie Authentizität.