Jeder Getaufte trägt Verantwortung
Ich sehe mich als Christ in meiner ganzen Person verantwortlich für den Auftrag Jesu. Das heißt, dass ich versuche mein Christsein ernst zu nehmen: zu beten, mich um Tugenden bemühe, anderen Christus näherzubringen, dort wo ich bin zu dienen: im beruflichen Umfeld, meiner Familie, in meiner Freizeit, wo auch immer ich bin.
Die Kirche könnte das "Christsein im Alltag" wieder mehr in den Blick nehmen, die Gläubigen erinnern, dass sie überall Gott dienen können: in der Ehe, Familie, Beruf, Erholung. M.E. kann man in diesem Feld vieles erreichen, möglicherweise sogar mehr als in kirchlichen Ämtern. Es bedarf keiner Ämter, um ein guter Christ zu sein und den Glauben zu verkünden. Jeder kann genau dort wirken, wo Gott ihn hingestellt hat.
Die Kirche bzw. die Geistlichen könnten hinweisen auf die Möglichkeit der geistlichen Begleitung der Christgläubigen, also unabhängig von Beichte oder Beichtgespräch als Ratgeber /Begleiter zur Verfügung stehen. Sie sollten auch mehr hinweisen auf die Wirksamkeit der Sakramente: vor allem diejenigen, deren häufiger Empfang möglich ist: Beichte und Eucharistie. Sie könnten Mut machen, dass die Christgläubigen Aufgaben übernehmen - z. B. einen theologischen Arbeitskreis für Erwachsene, eine Gebetsgruppe, eine Kommunionvorbereitung, eine Kindergruppe. Es gibt genug zu tun. Und wer wirklich gläubig ist, gibt gern seinen Glauben weiter.