Leben im Alltag
Ich sehe meinen Auftrag, im Alltag Rede und Antwort zu stehen, wenn ich gefragt werde. In Diskussionen versuche ich, so gut wie möglich zu argumentieren, ohne den anderen zu verletzen. Man muss auch andere Meinungen stehen lassen können, aber das gleiche erwarte ich vom Gesprächspartner auch für meine Meinung. Oft erlebe ich, dass der andere dann überrascht ist von meiner Reaktion bzw. Argumentation. Die Kirche kann helfen, in dem sie Weiterbildungen anbietet z. B. im Katechismus. Die Predigten plätschern oft dahin und hinterher fragt man sich, was der Priester jetzt eigentlich gesagt hat. In allem bilden wir uns weiter, aber mit Religion hört es nach der Schule auf. Gute, fundierte Weiterbildungskurse, die auf römisch-katholischem Fundament stehen, wären hilfreich für Gespräche - um eben die Argumente, die man auf seiner Seite hat, auch zu kennen und einbringen zu können. Ich habe in Süddeutschland den Fernkurs Theologie absolviert und bin Religionspädagogin. Während der Ausbildung habe ich "Kollegen" im staatlichen Dienst kennengelernt, die Religion unterrichten ohne überhaupt hinter der Kirche zu stehen! Es wäre gut, wenn die Kirche dieses Konzept überdenkt und eigene Lehrer in die Schule schickt. Leider kann ich im Norden Deutschlands nicht mehr unterrichten, weil der Staat es nicht erlaubt. Es tut mir leid, zu erleben, wie diese Chancen der Verkündigung vertan werden.