Fokus auf das Gemeinsame, nicht auf das Trennende / Kontakt zur Orthodoxie und den Freikirchen

Wie erleben Sie das Miteinander der christlichen Konfessionen in Ihrem Umfeld?

Bisher gibt es ausschließlich Kontakt zu einer lutherischen Gemeinde, was einer weiteren Stärkung der liberal-progressiven Kräfte Vorschub leistet.
Viel mehr Gemeinsamkeiten gäbe es mit der Orthodoxie und einigen Freikirchen, vor allem in ethischen Fragen. Hier sollte die katholische Kirche bewusst den ersten Schritt in Richtung eines regelmäßigen Austauschs und der Nachbarschaft und Freundschaft von Pfarreien gehen.

Was wünschen Sie sich für das Miteinander der Konfessionen und Religionen?

Offenheit für alle anderen christlichen Gemeinschaften, nicht nur die der EKD.

Was wäre im „gemeinsamen Gehen“ der christlichen Kirchen für Sie der nächste konkrete Schritt?

Gemeinsame Gebetsgruppen und –treffen, Hauskreise, Familientreffen und –feste.
Wir sollten vor allem im Hinblick auf Amtsverständnis und Eucharistie nicht immer auf das Trennende schauen, sondern auf alles, was möglich ist (siehe oben).

Kommentare

Danke für Ihren Beitrag. Man sollte tatsächlich den Blick für das Verbindende haben.
Sorge macht es mir jedoch immer, wenn sich der Glaube politisiert und das gilt sowohl für politische Stellungnahmen im Sinne eines neoliberalen oder eben auch eines erzkonservativen Weltbildes.
Unsere Religion mit dem Leben Jesu gibt sehr gute ethische Leitlinien und bedarf daher keiner politischen Strömungen von außen, die ich eher für gefährlich halte, egal aus welcher Richtung sie kommen.

Ich sehe leider auch in unserer Pfarrei, dass es in Fürbitten oder im Vorwort des Pfarrbriefs eindeutig politische Stellungnahmen gibt, die die Gemeinde spalten. Es ist die Aufgabe des Pfarrers, die Gemeinde zusammenzuhalten und auszugleichen, nicht Konflikte zu schüren oder gar erst entstehen zu lassen. Besonders zeigte sich das im Umgang mit den Corona-Maßnahmen und den G-Regeln. Ich kenne Gemeindemitglieder, die sich jetzt nicht mehr wohlfühlen und nicht mehr kommen mögen. Das ist sehr enttäuschend.