Ökumenevor Ort

Wir sind getaufte Christen.
Was also spricht dagegen, wenn wir gemeinsam Gott feiern??
Wenn der vielleicht nicht vorhandene Glaube an die leibhaftige Gegenwart Christi in der Kommunion tatsächlich ein Ausschlusskriterium sein sollte, müssten auch sehr viele (fast alle?) Katholiken ausgeschlossen werden.

Und das Primat des Papstes? Er ist doch "nur" Erster unter Gleichen. Und wenn es nur um Macht und Einfluss geht, sollten wir uns ganz schnell eine andere Kirche aussuchen (was ich nicht will !!!)

Kommentare

Wir können gemeinsam Gott loben - aber bei den Sakramenten ist das doch etwas schwieriger.
Wenn ich als FC-Fan mit meinem Freund aus Mönchengladbach ein Spiel dieser Mannschaften sehe, haben wir einfach nicht die gleichen Gefühle. Ich respektiere das Abendmahl, aber das, was ein evangelischer Christ sich dabei denkt und was es ihm bedeutet, kann ich nicht nachvollziehen. Umgekehrt ist es ebenso. Ich kann die Leidenschaft und Begeisterung meines Freundes für seinen Verein bewundern, sie kann mir sogar manchmal Vorbild sein, aber ich kann sie nicht teilen. Was wir beide gar nicht mögen, sind diejenigen, die das Spiel ganz ohne Gefühl betrachten. Aber auch damit können wir leben.

Wenn wir bei Gefühlen bleiben: wenn wir gemeinsam in einem Gottesdienst Gott feiern, ist das schon mal der erste Schritt. Wenn wir überzeugte Fans, pardon: gläubige Mitglieder unserer jeweiligen Kirche sind, ist das kein Widerspruch, denn wir haben eines gemeinsam: wir glauben an den Einen Gott. Und wenn ich tatsächlich glaube, dass dieser Gott sich mir in den Sakramenten nähert, ist es egal, in welchem "Verein" ich Mitglied bin. Und wenn ich es nicht glaube, ist es auch egal. Denn dann mache ich mir nichts aus meinem "Verein" und erst recht nichts aus Gott.