Abgekoppelt von der Lebensrealität und der eigentlichen christlichen Idee
Es drängt sich der Eindruck auf, der katholischen Kirche ist das Bewahren althergebrachter Werte wichtiger als wirklich auf die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Mitglieder einzugehen und anzuerkennen, dass die christliche Botschaft auch oder gerade in einer sich wandelnden Welt mit veränderten Wertevorstellungen und Menschenbildern wichtig ist. Wenn ich mir die Frage stelle, wie würde Jesus mit dem Missbrauchsskandal umgehen oder würde er wirklich Frauen, Homosexuelle, Geschiedene oder Priester mit dem Wunsch nach einer Partnerschaft aus dem Kreis seiner Jünger drängen? Ich glaube, die Antwort ist eindeutig. Die Entscheidungen geistiger Würdenträger dürfen kein Selbstzweck sein sondern sollten sich wieder an den eigentlichen christlichen Werten ausrichten. Die Widersprüchlichkeit zwischen Tun und Reden in vielen Belangen der katholischen Kirche führt dazu, dass sich immer mehr Gläubige von ihr abwenden werden. Das wird erst aufhören, wenn die katholische Kirche wieder für das steht, was ihre Botschaft ist. Nur Mut zur Veränderung bei geistlichen Entscheidungsprozessen und mehr Realitätssinn, man wird es danken.
