Der Heilige Geist und wir haben beschlossen ...
Wenn man den "Synodale Weg" meint, dann erlebe ich ihn als sehr intransparente Veranstaltung, mit Hilfe derer eine nicht legitimierte Gruppe ihre eigenen Vorstellungen vom Glauben auf einem deutschen Sonderweg durchsetzen will. Entscheidungen von weltkirchlichem Rang muss letztlich der Papst als "Diener der Einheit" verantworten. Die Entscheidungsprozesse vor Ort sind intransparent (inhaltsleere Protokolle von Gremiensitzungen). Vor Ort wäre mit wenig Aufwand mehr Transparenz möglich, etwa über Pfarrbrief oder Homepage, vielleicht auch von Zeit zu Zeit eine Pfarrversammlung o. ä. mit Frage- und Aussprachemöglichkeit. Das würde auch das Zuhören und den Dialog fördern.Damit solches nicht aus dem Ruder läuft, müsste es vorbereitet und begleitet werden durch Gebet. Auch eine Wiederbelebung der Beichtpraxis müsste vorangegangen sein. Die Einführung des demokratischen Prinzips in der Kirche, etwa in der Wahl von Priestern und Bischöfen, würde bedeuten, dass die Mehrheit per se im Besitz des Hl. Geistes ist. Nur weil viele etwas wollen, heißt das nicht, dass dies im Hl. Geist geschieht. Was schon im weltlichen Bereich nicht funktioniert, sollte im geistlichen Bereich gehen? Die Bibel spricht im Gegenteil von einem "heiligen Rest", also von einer scheinbar unbedeutenden Minderheit, aus der der Herr Neues hervorgehen lassen wird.
Wie kann ich verhindern, dass ich mich und meine Meinung mit dem Hl. Geist verwechsle? Der Hl. Geist ist Wahrheit und Liebe. Er ist einer, ungeteilt, ohne Widerspruch in sich selbst. Er hat die Kirche hervorgebracht, in ihr die Bildung und Auslegung der Hl. Schrift bewirkt und so den Glauben über die Jahrhunderte letztlich in der Wahrheit gehalten. Alles, was inhaltlich
der universalen Glaubenstradition und in der Vorgehensweise der Liebe widerspricht (Kalkül, Trickserei, Intransparenz, Eitelkeiten , Macht, Ausübung von Druck ...), ist nicht vom Hl. Geist. Der Hl. Geist in mir als Getauftem ist derselbe wie der in der Ort und Zeit übergreifenden Weltkirche; wer sich davon loskoppelt, kann sich nicht mehr auf ihn berufen. Wer den Hl. Geist in seinem Herzen und seinem Leben entdecken will, muss demütig werden, in Gebet, Lesen der Hl. Schrift und geistlicher Klassiker, in Stille und Werken der Barmherzigkeit, kurz: in einer Grundhaltung der Umkehr , ihn immer besser
kennenlernen. Dort, wo solche Menschen zusammenkommen, kann eine geistliche Entscheidung getroffen werden.