Der Heilige Geist weht dort, wo wir voran gehen und niemanden ausschließen.
Ich bin dankbar für die Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz, dass sich die Ortskirche in Deutschland auf den Synodalen Weg begibt. Die erste und die dritte Synodalversammlung in Deutschland habe ich persönlich per Livestream verfolgt. Besonders hat mich beeindruckt, dass alle Teilnehmer - Bischöfe, engagierte Kirchenmitglieder, Pastoralreferenten, Priester und Universitätstheologen - Männer wie Frauen - in alphabetischer Reihenfolge beieinander saßen und dass jeder Mensch dort das gleiche Rederecht und Stimmrecht hatte. Dort war viel von Geschwisterlichkeit die Rede, und ich habe mich sehr erleichtert gefühlt und gedacht: Ja, das ist ein Ort, an dem der Heilige Geist wehen kann. Das habe ich gedacht und gefühlt: Hier passiert etwas Bedeutsames, das uns weiter bringt. Das Abschlussgebet bei der ersten Synodalversammlung in Deutschland hat mir sehr viel Hoffnung auf eine freudvolle, geschwisterliche und zeitgemäße Zukunft der katholischen Kirche gegeben. Wir müssen keine Angst vor einer "Spaltung" der Kirche haben, so lange wir den Geist Gottes wehen lassen wie er es will und indem wir niemanden ausschließen. Wir alle sind Geschwister vor Gott - ob alt, ob jung - ob schwarz, ob weiß - ob Mann, ob Frau. Niemand darf wegen seines Alters, wegen seiner Herkunft oder wegen seines Geschlechts von der Möglichkeit ausgeschlossen werden ein bestimmtes Amt in der Kirche auszufüllen. Was für mich einzig und allein zählt, ist das Charisma, sind die Begabungen. Je eher die katholische Weltkirche den Mut hat, sich genau auf diesen Weg zu begeben, desto besser ist es für uns alle, die dieser Kirche angehören. Das glaube ich tief und fest. Den Mut, den Jesus selbst hatte - den wünsche ich meiner zukünftigen katholischen Kirche.