Transparenz
Mir erscheinen die Entscheidungswege in der Kirche intransparent. Das gilt in Blick auf Rom wie auf Köln, wie wir gerade bei der Rückkehr von Kardinal Woelki nach seiner Auszeit erleben konnten. Der Umgang mit geistlichem wie mit sexuellem Mißbrauch durch Amtsträger führt uns das ebenfalls vor Augen. Dass 2 Gutachten mit immensen Kosten erstellt wurden und man den Eindruck bekommt, die Opfer müssen um jeden Cent der Entschädigung kämpfen, führt uns die intransparenz schmerzhaft vor Augen.
Wenn Menschen in der Kirche einander zuhören, miteinander und füreinander beten, kann eine Offenheit für das Wirken des Geistes Gottes entstehen, der ja eben nicht nur bei den sogenannten Geistlichen zu Hause ist.
Da unser Gott die Liebe ist, haben sich alle Entscheidungen an der Liebe zu orientieren. Wenn ich liebevoll auf einen Menschen blicke, erliege ich nicht so leicht der Versuchung, ihn in eine Schublade zu stecken. Das gilt für Progressive wie für Konservative, für Amtsträger wie für Laien, für Junge wie für Alte, für Frauen wie für Männer, für Menschen jedweder geschlechtlichen oder politischen Orientierung. Wenn Gott jedem Menschen sein Leben anvertraut, wie können wir einander das Vertrauen entziehen?