Vielen Stimmen Gewicht geben
In unserer Pfarreiengemeinschaft habe ich nicht das Gefühl, dass mir nicht zugehört wird. Das Team ist offen für neue Ideen und bereit neue Wege zu gehen. Das ist etwas, dass ich sehr wertschätze!
Generell denke ich, dass wir in der Kirche, wie überall in der Gesellschaft, dort am ehesten zuhören, wo wir Status und Wert erkennen, oder die Leute persönlich kennen. Sozial Schwache, die sich oft in anderen Schichten bewegen, als ein Priester oder Menschen, die die Zeit haben, aktiv in der Kirche zu sein, fallen dabei häufiger unter den Tisch als andere. Hier muss jeder von uns aktiv an sich arbeiten.
Auf Bistumsebene oder höher, habe ich nicht den Eindruck, dass der einzelne Gläubige viel zählt. Ob es um die Opfer von Missbrauch geht, Frauen, Homosexuelle oder andere, die einfach nur unzufrieden sind, ihnen wird, egal wie laut sie werden, keine echte Stimme bei Entscheidungen gegeben. Der synodale Weg in Deutschland ist der erste echte Versuch das zu tun. Ich habe Hoffnung, bin aber auch skeptisch, ob letztendlich wirklich etwas bewegt werden kann. Mein Eindruck ist, dass auf der Ebene der Weltkirche nur die Meinung von alten Männern zählt, die im Vatikan arbeiten und von der Wirklichkeit der meisten Gläubigen weit entfernt sind. Papst Franziskus ist hier eine Ausnahme, aber das System Kirche ändert sich deshalb noch nicht