Im Dialog sein mit der Schöpfung
Dialoge sollten überall dort möglich sein, wo Menschen sich im Alltag aufhalten. Um wirklich die Basis der Gesellschaft zu erreichen, kann Kirche nicht warten, dass sonntags die Menschen in die Kirche kommen. Kirche muss zu den Menschen kommen und dafür muss sie schauen, wo die Menschen sind. Im Supermarkt, an der Bushaltestelle, in der Eingangshalle von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, auf dem Marktplatz, im Straßenkarneval, auf der Fridays for Future-Demo... überall, wo viele Menschen sind, da sollte Kirche hingehen und mit den Menschen sprechen und vor allem - zuhören. Wer wissen möchte, was einen Menschen bewegt, der muss ihm in erster Linie zuhören.
Kirche soll hinschauen, wo die Bedürftigen sind, die Ausgestoßenen. Heute sind das nicht mehr Zöllner, Makler, Ehebrecher, Aussätzige. Kirche sollte überlegen, wer heute am Rande der Kirche steht - Geschiedene, Homosexuelle, Frauen... und diesen Gruppen gegenüber ihr Verhalten ändern.
Kirche muss auch Verantwortung für die nichtmenschliche Schöpfung übernehmen und sich für deren Erhalt ganz massiv einsetzen. Das heißt zum Beispiel in Dialog mit Fridays for Future treten und die Jugend in ihrem Engagement für den Erhalt des Planeten tatkräftig unterstützen. Die Kirche ist reich und besitzt viel Land - das Potential sollte genutzt werden.
Ein Teil des Geldes könnte der Jugendorganisation "Plant for the planet" zur Verfügung gestellt werden, die auch vom Dalai Lama geschätzt wird. Eine interreligiöse Zusammenarbeit mit dem Buddhismus wäre sicher sinnvoll. Land der Kirche sollte in Zusammenarbeit mit dem NaBu, dem BUND, dem WWF, Greenpeace o.ä. aufgeforstet und in den Dienst des Klimaschutzes gestellt werden. Sämtliche Grünflächen in allen Kirchengemeinden sollten verpflichtenderweise in Insektenschutzwiesen umgewandelt werden. Dächer und Fassaden von Gebäuden der Kirche sollten begrünt werden, die Heizsysteme sollten auf umweltschonende Heizungen umgestellt werden, zugige Kirchenfenster erneuert werden, Regenwasser zur Bewässerung der Ländereien und Klospülungen genutzt werden.
Es gibt sehr viel, was die Kirche für den Erhalt der Schöpfung tun kann, wodurch sie automatisch in Dialog mit allen gerät, denen ebenfalls am Erhalt der Schöpfung etwas liegt und ganz nebenbei wird die Kirche für einen breiteren Teil der Gesellschaft wieder attraktiv. Vor allem Kindern und Jugendlichen liegt etwas am Erhalt der Erde, so kann die Kirche sie wieder mit in das Schiff, das sich Gemeinde nennt, holen.