Orientierung an Zielgruppen
Die Orientierung an Zielgruppen ist verbunden mit der Orientierung an der Lebenswirklichkeit der Zielgruppe: Ihr Alltag, ihr Ort, ihr Subjekt-sein, ihre Situationsanalyse, ihre Teilhabe und ihre Mitbestimmung bei der Situationsveränderung sind im Sinne Jesu als „Zeichen der Zeit“, (vgl. Gaudium et spes 4) maßgeblich für das verbandliche Handeln. Leitsätze des Handelns sind beispielsweise "Sehen – Urteilen – Handeln“ (Joseph Cardinal Cardijn) oder "Die Nöte der Zeit werden euch lehren, was zu tun ist" (Adolph Kolping).
Die Ausrichtung des verbandlichen Handelns an Zielgruppen, Lebenswelt und Sozialraum führt oft zur Feststellung, dass in den konkreten Belangen der Menschen sich grundlegende Themen wiederfinden, die mit den Wurzeln der Verbände verbunden sind z.B. Religiositä/Spiritualität, Bewahrung der Schöpfung, soziale Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Sexualität u.a.
Einerseits sind diese Themen gesellschaftlich begründet; andererseits sind sie schon immer Themen der Heiligen Schrift, der Kirche und der Christ*innen. Dadurch verbindet die Themen- oder Projektorientierung der Verbände gesellschaftliche Situation und kirchliche Tradition. Die Themen- und Projektorientierung stärkt die innerkirchliche Bedeutung der Heiligen Schrift, führt zu einer Aktualisierung der Frohen Botschaft und entwickelt das kirchliche Leben weiter.