Dialog - wo?

Im Dialog mit den Mitmenschen in der Gesellschaft können wir von ihren Erfahrungen nur lernen, wenn wir ihnen zuhören und der Überzeugung sind, dass sie uns was zu sagen haben und dass das, was sie zu sagen haben, für uns Relevanz hat. Das setzt Lernbereitschaft voraus und das Ablegen einer Haltung des Wir-wissen-schon-was-richtig ist und ein Austausch auf Augenhöhe. Das betrifft den Dialog innerhalb er Kirche wie auch mit der „Welt“.
Orte und Gelegenheiten eines Austauschs können bei einer spontanen Begegnung entstehen oder bewusst hergestellt werden. So kann das Gespräch nach einem Gottesdienst eine solche Gelegenheit sein – aber auch das muss etabliert sein/ werden! - oder eine verabredete Zusammenkunft von Gemeindemitgliedern zu einem Austausch (Gesprächs-/ Bibelkreis, Austauschrunde…). Besonders mit solchen, die nicht so spontan zusammenkommen, wie Jugendliche und Senioren oder Mittelstandsbürger und Arme oder Etablierte und Obdachlose oder Einheimische und Flüchtlinge muss wahrscheinlich ein Dialog organisiert werden.
In einen Dialog treten, sollte die Kirche mit allen Institutionen und Personen, die mit uns Werte und zentrale Anliegen teilen, wenn sie ihre Position auch anders begründen oder in einzelnen Bereichen zu ganz anderen Schlüssen kommen als wir. Aber auch mit denen, die uns massiv in Frage stellen, unsere Weltsicht und Wertevorstellungen überhaupt nicht teilen, die uns aufgrund ihrer Herkunft, des Kulturkreises, aus dem sie stammen, ihrer Religion fremd sind.
Unbedingt einbringen in den gesellschaftlichen Dialog sollte die Kirche, die Kernthemen der Botschaft Jesu, Gottesebenbildlichkeit des Menschen, Nächstenliebe, Weltverantwortung, Bewahrung der Schöpfung …. und die daraus folgenden gesellschaftspolitischen Positionen wie politische Partizipation aller, gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Wohlstands, Achtung und Schutz des einzelnen Lebens vom Anfang bis zum Ende, Abbau von Benachteiligung etc. etc.