Keine Belehrungen seitens der Kirche

Meiner Meinung nach hat die Kirche noch soviel aufzuarbeiten, dass es nicht angebracht ist, wenn sie sich in belehrendem Ton in so manche Debatte einmischt. Sie soll erst einmal vorleben, dass sie ihrem eigenen ethischen Anspruch genügen kann.

Sie soll sich für die Umsetzung von Menschenrechten einsetzen – und zwar zuallererst, indem sie Frauen, Homosexuelle, Geschiedene usw. in ihren eigenen Reihen nicht mehr als Menschen zweiter Klasse behandelt bzw. geweihte Männer nicht mehr als besonders betrachtet. Dann hätte sie auch glaubhaft etwas gegen Unterdrückung und Verfolgung in der säkularen Welt zu sagen.

Im Bereich des Natur- und Tierschutzes sollte die Kirche noch stärker in einen Dialog gehen, um selbst zu lernen. Laien wie Kleriker, denen Tiere am besten auf ihrem Teller gefallen, sind mir wiederholt begegnet. Zu sagen, dass Tiere doch zum Essen da seien (so geschehen an einem Snack-Büffet anlässlich eines Gemeindefestes), ist mir viel zu kurz gegriffen.