Verbände als Verbindungsstelle für Kirche und Gesellschaft
Ausgehend von ihrem Selbstverständnis positionieren sich Verbände als eine Verbindungsstelle von Kirche und Gesellschaft. Durch ihre enge Beziehung zur und in die Gesellschaft hinein, erreichen die Verbände eine große und diverse Zielgruppe, die weit über die kirchlich gebundenen Menschen hinausreicht. Die Verbände handeln aus einer christlichen Perspektive heraus in der Gesellschaft und erfüllen auf diese Weise ihren besonderen apostolischen Auftrag als Teil der Sendung der Kirche zu den Menschen. Durch die Verbände wird Kirche in ihrer ganzen Breite und Vielfalt sicht- und für die Menschen konkret erfahrbar.
Umgekehrt haben die Verbände als Schnittstelle von Kirche und Gesellschaft auch einen besonderen Blick für die Zeichen der Zeit. Ihre Mitglieder teilen die “Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art” (GS 1) und machen diese zu ihren eigenen Anliegen und damit auch zu Anliegen ihres Verbandes. Aus dieser Perspektive heraus erschließen die Verbände die Bedeutung des Evangeliums für die aktuelle Zeit. Sie helfen der Kirche, die frohe Botschaft immer besser zu verstehen und sie mutig in Tat und Wort zu verkünden.
Verbände übernehmen so eine doppelte Vermittlerfunktion zwischen Kirche und Gesellschaft. Wie eine durchlässige Membran sorgen sie dafür, dass Kirche niemals den Kontakt zu den Menschen außerhalb ihrer selbst verliert und umgekehrt die Menschen der befreienden Botschaft Jesus Christi begegnen können und ein Weg zur Kirche für sie offen ist.