Weltsynode 2021-2023

Schon vor über 50 Jahren hat in meiner Heimat unser Kolping-Präses - unter Berufung auf Karl Rahner - dargelegt, dass die Kirche in ihrer Verfasstheit schrumpfen werde. Der Glaube habe nur eine Chance als Sauerteig in der Gesellschaft zu wirken. Und da habe ich schon an anderer Stelle (Auf den heiligen Geist hören) ausgeführt, wie schwer es doch den Menschen fällt, den Glauben auch im täglichen Leben umzusetzen. Wenn wir an Gott den Allmächtigen glauben, sind wir auch ihm verantwortlich im Umgang mit seiner Schöpfung. Gerade in Zeiten weltweiter Krisen müssen wir fragen, ob das nicht auch Zeichen Gottes sind, endlich anders mit seiner Schöpfung umzugehen. Die Wissenschaft hat die Zusammenhänge längst erkannt. Aber die Kirche weigert sich, die Wissenschaftler als die Propheten unserer Zeit anzuerkennen. Die im AT niedergelegten Regeln waren doch letztlich auch nur die theologisch überhöhten Erkenntnisse, wie es besser funktioniert, wenn viele Menschen zusammenleben wollen. Ein ganz banales Beispiel ist die im 5. Buch Mose 23, 13-15 erteilte Regel, vor dem Lager eine Grube zu graben, um dort seine Notdurft abzulegen, damit das lager sauber bleibe! Nach Ausbruch der Cholera hat uns die Wissenschaft den Zusammenhang erklärt. Religion war immer die Suche nach Zusammenhängen. Das sollte auch heute noch so sein. Und dazu muss sich Kirche wieder auf ihre moralische Kraft besinnen.